Die Geschichte der Irish Setter

 

Was ist ein Züchter                         

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- Ein ZÜCHTER ist jemand, dem dürstet es nach Wissen u. doch weiß er nie alles. Er ringt mit Entscheidungen zwischen Vernunft, Bequemlichkeit u. Verpflichtung.

- Ein Züchter opfert persönliche Interessen, Finanzen, Zeit, Freundschaften, kostbare Möbel u. wertvolle Teppiche. Er tauscht eine Luxusreise gegen die doch so wichtige Ausstellung, die mitten in der Urlaubszeit liegt.

- Ein Züchter verbringt Stunden ohne Schlaf – aber nie ohne Kaffee – um eine Paarung zu planen, oder mit Anspannung auf die bevorstehende Geburt zu warten und hinterher über jedes Niesen, Krabbeln u. Quietschen zu wachen.

- Ein Züchter verzichtet auf ein Galadinner, Weihnachten, Geburtstage, weil eine Geburt bevorsteht, oder die Welpen um 8 Uhr gefüttert werden müssen.

- Ein Züchter übersieht die Geburtsflüssigkeit, setzt seinen Mund auf den schwachen Welpen, um im wahrsten Sinne des Wortes, dem hilflosen Neugeborenen das Leben einzuhauchen – es könnte ja die Verwirklichung lebenslanger Träume sein.

- Der Schoß des Züchters ist ein großartiger Platz, auf dem Generationen von stolzen und edlen Champions schlummerten. Des Züchters Hände sind stark und fest und oft schmutzig und doch wiederum sensibel für das Stupsen einer kleinen nassen Welpennase.

- Des Züchters Rücken u. Knie schmerzen gewöhnlich vom Bücken über die Wurfkiste und vom Hocken in ihr. Doch sind die stark genug, den vielversprechenden Nachwuchs auf der nächsten Ausstellung zu zeigen.

- Der Rücken des Züchters ist oft krumm und buckelig von der Niedertracht mancher Wettbewerber, und doch ist er breit genug, tausende Niederlagen u. Frustrationen zu ertragen.

- Die Arme eines Züchters sind stark genug, gleichzeitig zu wischen, einen Arm voller Welpen zu tragen und eine Hand dem Anfänger zu leihen.

- Die Ohren des Züchters sind seltsame Gebilde; manchmal rot vom Gerede, manchmal flach vom Telefonhörer, manchmal taub von Kritik und dann wieder hellhörig für das Winseln eines kranken Welpen.

- Die Augen des Züchters sind trübe vom Studieren der Ahnentafeln, manchmal blind gegenüber den eigenen Zuchtfehlern und doch so scharf in der Wahrnehmung derer der Konkurrenz. Sie sind immer auf der Suche nach der perfekten Spezies.

- Das Gehirn des Züchters ist manchmal getrübt von den vielen Gesichtern und doch kann es eine Ahnentafel schneller wiedergeben als ein Computer. Es steckt so voller Wissen, dass manchmal eine Sicherung durchbrennt. Es speichert tausende von guten Knochen, feinen Ohren, perfekten Köpfen …und begräbt tief in der Seele die Fehler und alles das, was nicht so wurde wie erhofft.

- Des Züchters Herz ist oft gebrochen, aber immer voller Hoffnung – und es sitzt am rechten Fleck .